Höhepunkte
|
Studienfragen:
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Betablockern und Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz (HF) und Tod bei Patienten mit Herzinsuffizienz und einer Ejektionsfraktion (EF) ≥ 40 %?
Methoden:
Im US-amerikanischen PINNACLE-Register (2013–2017) bewerteten die Forscher den Einsatz von Betablockern bei der ersten Begegnung bei ambulanten Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren mit Herzinsuffizienz mit leicht reduzierter EF (HFmrEF) und Herzinsuffizienz mit erhaltener EF (HFpEF). .
Die Assoziationen von Betablockern mit Herzinsuffizienz-Krankenhausaufenthalt, Tod und der Herzinsuffizienz-Krankenhausaufenthalt/Tod-Kombination wurden mithilfe von Propensity-Score-adjustierten multivariablen Cox-Regressionsmodellen bewertet, einschließlich der Wechselwirkungen von EF × Betablocker-Einsatz.
Ergebnisse:
Von den 435.897 Patienten mit Herzinsuffizienz und EF ≥ 40 % (75.674 HFmrEF; 360.223 HFpEF) verwendeten 289.377 (66,4 %) beim ersten Kontakt einen Betablocker; häufiger bei Patienten mit HFmrEF im Vergleich zu HFpEF (77,7 % vs. 64,0 %; p < 0,001).
Es gab signifikante Wechselwirkungen zwischen EF × Betablocker-Einsatz bei Herzinsuffizienz-Krankenhausaufenthalt, Tod und dem kombinierten Herzinsuffizienz-Krankenhausaufenthalt/Tod (p < 0,001 für alle), wobei das Risiko bei Betablocker-Einsatz mit zunehmender EF zunahm. .
Betablocker waren mit einem geringeren Risiko einer Herzinsuffizienz-Krankenhauseinweisung und eines Todesfalls bei Patienten mit HFmrEF verbunden, jedoch mit einem fehlenden Überlebensvorteil und einem erhöhten Risiko einer Herzinsuffizienz-Krankenhauseinweisung bei Patienten mit HFpEF, insbesondere wenn die EF >60 % betrug.
Schlussfolgerungen: Die Autoren berichten, dass die Verwendung von Betablockern mit zunehmender EF mit einem erhöhten Risiko einer Herzinsuffizienz-Krankenhauseinweisung verbunden war, mit einem potenziellen Nutzen bei Patienten mit HFmEF und einem potenziellen Risiko bei Patienten mit höherer EF. |
Perspektive:
Diese große Beobachtungsstudie an Patienten ≥ 65 Jahren mit Herzinsuffizienz und LVEF ≥ 40 % berichtet über hochsignifikante Wechselwirkungen zwischen der Einnahme von Betablockern und der LVEF sowohl bei Herzinsuffizienz-Krankenhausaufenthalten als auch beim Tod, sodass das mit der Einnahme von Betablockern verbundene Risiko mit zunehmender LVEF zunimmt.
Bei Patienten mit HFmrEF schienen Betablocker schützend zu sein , aber bei Patienten mit höherer LVEF, insbesondere >60 %, war die Verwendung von Betablockern mit keinem Überlebensvorteil und einem erhöhten Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz verbunden.
Diese Daten legen nahe, bei der Verwendung von Betablockern bei Patienten mit HFpEF Vorsicht walten zu lassen, da bei diesen Patienten möglicherweise ein erhöhtes Risiko für schlechte Ergebnisse besteht. Weitere prospektive Studien sind angezeigt, um die angemessene Rolle und die potenziellen Risiken von Betablockern bei Patienten mit Herzinsuffizienz und LVEF ≥ 40 % besser zu verstehen.